![]() Autofocus gab es 1979 noch nicht mal im Experimentierstadium, stattdessen wurden SLRs manuell fokussiert. Im Sucher der Nikon EM gibt es Prismenring und Schnittbildindikator, wie seinerzeit üblich, dazu eine Zeitenskala mit Zeigerinstrument zur Kontrolle der durch die Belichtungsautomatik (CdS-Zelle) gewählten Verschlusszeit, Über- und Unterbelichtungsanzeige. Ein durchaus ordentliches Sucherbild für die Preisklasse. Die Pentax ME hatte hier allerdings längst LED's, es gab sie sogar mehrfarbig. Der Meßbereich des Belichtungsmesser ging von 2-18 EV, auch dies war Standard. |
![]() |
![]() |
Außerdem wurde, zumindest
damals, für ungeheuer wichtig gehalten, dass die Pentax Metallgehäuse
hatte. Die Nikon EM hatte Gehäuseschalen aus Hartplastik.
Es war kaum zu sehen noch zu fühlen. Durfte sich so eine "Billigcamera"
überhaupt Nikon nennen? Die Puristen waren empört, so
etwas hatte es früher nicht gegeben. -- Heute weiß man,
die EM ist eine solide, langlebige Camera, wenn man nicht
mit roher (männlicher?) Gewalt Dinge wie Rückspulkurbel
oder Vorspannhebel abbricht, und sie sieht sogar nach 40
Jahren noch gut aus, wenn sie nicht allzu arg
herumgeworden wurde, denn natürlich altert Plastik weniger
würdevoll als Metallblech. Das Chassis besteht übrigens - damals neu, heute Standard - nicht aus Plastik, sondern einer hochfesten, dabei leichten Kupfer-Silumin-Aluminium-Legierung - genau wie 1 Jahr später bei der F3. |
![]() |
Immerhin gab es
für die EM auch einen Motorantrieb (Power Winder
genannt, 2 B/s); den bekamen nur die mechanisch etwas
stabileren Cameras spendiert. Die anderen hätten die
Kunden flugs ins Geschäft zurückgetragen und ihr Geld
zurück verlangt. Die EM kostete neu DM 435,- (Listenpreis 1979, ohne Objektiv) während eine FM in chrom für DM 525,-, und eine FE für DM 785,- zu haben war. Billig war sie nur im Ausverkauf (1982), da fiel der Preis auf 285,- Insgesamt sollen 1.5 Mio. Nikon EM verkauft worden sein! Und das, obwohl im direkten Vergleich sie kaum einen Stich machen kann gegen ihre immerhin 3 Jahre ältere Hauptkonkurrentin. Lediglich ihr Hauptschalter ist etwas weniger hakelig und praxisgerechter geformt. Nimmt man noch die "Series E" Objektive in den Vergleich mit auf, fällt die EM noch stärker gegen die Pentax ME mit den seidig weich laufenden SMC M-Objektiven zurück. Fazit : Sie wurde gut verkauft, weil es eine NIKON war - und unzweifelhaft eine gut aussehende Camera..! |