1925 |
geht die LEICA I als
ausgereiftes Produkt in Serie: eine kompakte (aber beileibe
nicht die erste) Camera für 35mm Kinofilm - noch ohne
Messucher und einem festeingebauten fünflinisigem 3.5/50
Anastigmat. Der geniale Konstrukteur Oskar Barnack hatte
über ein Jahrzehnt an ihrem Konzept gearbeitet.
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1931 |
erscheint die Leica I C, die
erste Kleinbildcamera mit wechselbaren Objektiven (M39
Schraubgewinde mit 0,97mm Steigung) |
1932 |
erscheint die Leica II, die
erste Kleinbildcamera mit eingebautem Entfernungsmesser, der
mit der Entfernungseinstellung am Objektiv gekoppelt ist.
Seinerzeit auch als "automatische Scharfstellung" bezeichnet
(Autofocus, Ha!). Ein gekuppelter
Entfernungsmesser war erstmals 1917 von KODAK in eine
Rollfilm-Faltcamera eingebaut worden (FaltcameraNo.3-A
Autographic Special) - Leitz ist der erste Hersteller der
dies mit Wechselobjektiven fertigbringt. Erst damit wird
die LEICA auch ein großer Verkaufserfolg mit bedeutenden
Stückzahlen. Da die Entfernungsmesser-Suchereinheit auf das
Gehäuse aufgebaut wird (modulare Bauweise), lassen sich
Leica I Modelle verhältnismässig gut (und preiswert)
werksmässig umbauen.
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1933 |
wird die Leica II auch mit
Langzeitenwerk (Zeiten von 1/20s bis 1s und T) angeboten,
erkennbar am separaten Langzeitenwählrad, und damit zur
Leica III veredelt. Längst überfällig für eine Handcamera
bei den damals erhältlichen Filmen - die empfindlichsten
erhältlichen SW-Emulsionen bieten 17-18 DIN - bietet Leitz
nun auch ein dem Stand der Technik entsprechendes (von Max
Berek gerechnetes) hochlichtstarkes f/2-Objektiv an - das
hier abgebildete Summar (sechslinsiger
Gauss-Typ).
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1935 |
wird die Leica IIIa
vorgestellt mit 1/1000s schnellester Verschlußzeit, die aber
nur in chrom erhältlich ist. Die
Verschlussablaufgeschwindigkeit bleibt aber die gleiche
(1/20s). Später bietet die Leica auch Blitzsynchronisation.
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1938 |
baut E.Leitz Wetzlar die
seinerzeit enorme Stückzahl von 48.000 Cameras pro Jahr, ein Großteil davon
geht in den Export - E.Leitz Wetzlar ist ein unverzichtbarer
Devisen-Bringer fürs "Dritte Reich", später wird es auch
"kriegswichtig". Aber E.Leitz ist trotzdem keine
"Nazi-Firma". Belegt ist dass der Firmenpatriarch,
Ernst Leitz II, in über 70 Fällen bedrohten Juden half: Die
meisten erhielten eine Grundschulung als "Verkäufer" und
wurden nach Amerika geschickt, wo sie entweder in der
deutschen Leitz-Niederlassung oder befreundeten
Fotogeschäften Jobs erhielten. "Jüdische Untermenschen" als
Verkäufer für Deutsches High-Tech in der Neuen Welt... Die
Nazis hassten Leitz dafür, bespitzelten und bedrohten seine
Familie, aber sie können nicht auf ihn verzichten als
Werksleiter. Keine Leica mit Hakenkreuz oder Nazi-Emblemen
hat je die Werkstore in Wetzlar verlassen (entsprechende
Fälschungen zu "sammeln" ist daher ebenso ahistorisch wie es
von schlechtem Geschmack zeugt). |